Zur praktischen Anwendung kosmischer Rhythmen im biologischdynamischen Pflanzenbau. Untersuchungen zur Unkrautregulierung mit der Veraschungsmethode nach Rudolf Steiner
Hartmut Spiess
Rudolf Steiner (1924) dedicated one of his eight lectures in the "Agricultural Course" to plant protection with the topic: "The nature of weeds, animal pests and so-called plant diseases in the forum of nature". The questions raised were treated from the perspective of the inclusion of cosmic rhythms, which is why the chronobiology conference at the Dottenfelderhof provides a suitable framework for the presentation of research work and experiences on biological weed control. The importance given to plant protection in the "Agricultural Course" has lost none of its relevance today. Root weeds in particular, such as the field thistle, dock species and some couch grass, but also some problematic seed weeds in field and vegetable crops, often represent a considerable obstacle to organic farming. Organic weed control today is based on organic crop rotation, soil cultivation and fertilization principles using traditional and new mechanical control methods as well as thermal processes. Other methods, such as photobiological weed control (night cultivation) are still in development or are questionable in terms of their practicability (cf. Spieß, 1995). In contrast, the incineration method has not found widespread use in practice, which is due to the fact that there is little reliable knowledge about its effectiveness.
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Rudolf Steiner (1924) widmete einen seiner acht Vorträge des "Landwirtschaftlichen Kursus" dem Pflanzenschutz mit dem Thema: "Das
Wesen des Unkrautes, der tierischen Schädlinge und der sogenannten Pflanzenkrankheiten vor dem Forum der Natur". Die angesprochenen Fragen wurden unter dem Aspekt der Einbeziehung kosmischer Rhythmen behandelt, weshalb die Chronobiologietagung auf dem Dottenfelderhof einen passenden Rahmen für die Darstellung der Forschungsarbeiten und Erfahrungen zur biologischen Unkrautregulierung abgibt. Die Bedeutung, die im "Landwirtschaftlichen Kurs" dem Pflanzenschutz eingeräumt wurde, hat auch heute nichts an Aktualität eingebüßt. Besonders die Wurzelunkräuter, wie die Ackerkratzdistel, Ampferarten und teils die Quecke, aber auch einige problematische Samenunkräuter in Feld- und Gemüsekulturen stellen häufig ein erhebliches Erschwernis des ökologischen Landbaus dar. Die biologische Unkrautregulierung geschieht heute auf der Basis ökologischer Fruchtfolge-, Bodenbearbeitungs- und Düngungsgrundsätze mit Nutzung althergebrachter und neuer mechanischer Bekämpfungsmethoden sowie thermischer Verfahren. Andere Methoden, wie die photobiologische Unkrautregulierung (Nachtbearbeitung) befinden sich noch in Entwicklung bzw. sind im Hinblick auf ihre Praktikabilität fragwürdig (vgl. Zusf. Spieß, 1995). Demgegenüber
hat die Veraschungsmethode keinen breiten Eingang in die Praxis gefunden,
was seinen Grund darin hat, daß über deren Wirksamkeit wenig gesicherte
Erkenntnisse vorliegen.